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Eyüp Sultan Moschee

 Eine vom türkischen Architekten Sedat Yilbirt geplante und 2008 eingeweihte Moschee in Gersthofen bei Augsburg.

Allgemeines zur Moschee

Von außen wirkt das Gebäude hochmodern, bläulich getönte Scheiben wirken als Sichtschutz. Innen aber ist das Gebäude traditionell, was schon mit der hölzernen Eingangstür beginnt, die man in Kündekari-Technik hergestellt hat. Dabei werden kleine Holzstücke so zusammengefügt, dass die Haltbarkeit viele hundert Jahre gewährleistet ist. Sowie die hölzerne Eingangstür, wurden alle Innenausbauten über sechs Monate hinweg in der Türkei gefertigt. Der Moscheestil lehnt sich damit an den Stil an, der über Jahrhunderte im arabischen Raum verbreitet war und klassisch genannt werden kann. Die Wurzeln dieses Baustils gehen auf das 15. bis 17. Jahrhundert zurück. Im Inneren der Moschee erhebt sich der Blick zur Kuppel, mit einem Durchmesser von acht Metern, und den kreisrunden Kerzenleuchtern, die darunter hängen. Einzelne Goldblätter verzieren sie, am Rand ist rundum ein Koranvers zu lesen. Die Moschee mit Kuppel ist im Umkreis von ca.50 Kilometer einzigartig. Natürlich ist auch die Eyüp-Sultan-Moschee von Gersthofen nach Mekka ausgerichtet, weshalb der Gebetsraum auf eine Ecke im Raum zuläuft, wo sich die Gebetsnische befindet. Sie ist gekachelt und verziert und dient den Betenden als Richtpunkt. Die Frauen beten ein Stockwerk höher und versetzt.

Geschichte
1998 beschloss die Gemeinde eine neue Moschee zu bauen, da sich ihr Gebetsraum bis dahin in einer Garage, die keinen Waschbrunnen bot und viel zu niedrig war, befand. Für den Bau der Moschee in Gersthofen hat sich vor allem der Gersthofener Alt-Bürgermeister Siegfried Deffner stark gemacht. Die Moschee sollte ursprünglich viel größer werden. Aber die vier Bauanträge, die nacheinander gestellt wurden, verkleinerten sie auf die jetzige Größe. 2005 wurde das Architekturbüro Yilbirt mit dem Bau der Moschee beauftragt. Baubeginn für die Moschee war im Oktober 2006. Ein Jahr später war sie schon so weit gediehen, dass sie im Ramadan von den Muslimen genutzt werden konnte. Die Eyüp-Sultan-Moschee in Gersthofen wurde im Juni 2008 eingeweiht, indem ein rotes Band durchgeschnitten wurde. Während der Feier wurde von Adem Karabey aus dem Koran rezitiert und der Muezzin rief die Gläubigen zum Gebet. Auch ein evangelischer und katholischer Pfarrer nahmen an der Feier teil. Zusammen überreichten sie Mustafa Kabak, dem damaligen Vorsitzenden der türkisch-islamischen Gemeinde in Gersthofen einen Korb mit Brot und Salz.

Details
Auf ein Minarett wurde beim Bau der Moschee aus Gründen der Rücksicht auf den christlichen Mehrheitsglauben verzichtet, weshalb der Muezzin seine täglichen Gebetsrufe im Gebetsraum der Moschee erklingen lässt und nicht von einem Turm herunterruft. Die Eyüp-Sultan-Moschee bietet 300 Gläubigen Platz, wobei der Männer-Gebetsraum mit 136 Quadratmetern fast dreimal so groß ist wie der Frauen-Gebetsraum (56 Quadratmeter). Der äußere Bau ist rechteckig. Oben befindet sich eine Kuppel als Dach. Die Fenster sind großflächig und symbolisieren zwei betende Hände, die zum Himmel ausgestreckt sind. Die Kosten für den Bau betrugen 700.000 Euro, wobei sehr viel von der Gemeinde in Eigenleistung erbracht wurde. Die Moschee, nach der die Gersthofener Moschee benannt ist, befindet sich in Eyüp am nördlichen Ende des Goldenen Horns. Wie sie erinnert auch die Gersthofener Moschee an Eyüp El-Ensari, den Fahnenträger des Propheten Mohammed, der in Eyüp begraben ist. Der Gebetsraum ist natürlich das Herzstück der Moschee. Man sieht Schriften in Arabisch, viele Ornamente, blaue Fresken. Auch die Malereien der Räume sind bemerkenswert, sie wurden von vier, aus der Türkei angereisten, Kalligraphen über vier Wochen hinweg gemalt. Dabei wurden keine Schablonen benutzt. Der blau-rote Gebetsteppich darf nicht mit den Schuhen betreten werden und ist nach Mekka ausgerichtet. Außerdem gibt es eine Küche, sanitäre Einrichtungen und Aufenthaltsräume für Frauen und Männer. Eine Besonderheit der Moschee ist der 400 Kilogramm schwere Leuchter. Er besteht aus drei frei schwebenden goldenen Ringen. An diesen Ringen sind insgesamt 64 Leuchten befestigt. Edel wirkt die Predigtkanzel mit ihrem Nussholz. Sie ist von osttürkischen Handwerkern in siebenmonatiger Arbeit mit feinen und verschnörkelten Motiven verziert worden. Die Heizung der Moschee besteht aus einer energiesparenden Warmwasserpumpe, die vor allem den Fußboden heizt.


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Ditib Gersthofen Eyup Sultan Camii • Ditib-Turkische İslamische Gemeinde zu Gersthofen e.V

Augsburger Str. 100, 86368 Gersthofen



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